Montag, 27. August 2012

So viel los bei mir

Nach einer Woche in der Heimat und nach einer Woche mit meiner Oma habe ich wieder ein bisschen Angst bekommen... Ich hab Angst, dass mich meine Oma irgendwann nicht mehr erkennen wird... Noch erkennt sie uns alle und hat damit auch noch gar keine Probleme, aber irgendwann wird es soweit sein und davor hab ich große Angst.
Es ist sehr sehr anstrengend mit ihr. Sie vergisst mittlerweile alles innerhalb von Minuten... Und neuerdings entdeckt sie immer wieder "neue" Dinge auf dem Hof. Gestern waren plötzlich so viele neue Fische im Teich und wir wurden verdächtigt, die heimlich in den Teich gesetzt zu haben. Dass das aber einfach die kleinen Babyfische von den großen sind, hat meine liebe Oma einfach nicht wahrhaben wollen. Sie sitzt schließlich jeden Tag am Teich und das hätte sie ja schon mal eher gesehen, wenn das Babyfische wären, aber die waren ganz plötzlich von einem Tag auf den anderen da... Ach ja meine Oma. Oder was auch sehr belastend ist, wenn sie was fragt, dann hört sie bei der Antwort eigentlich gar nicht richtig zu und beschäftigt sich mit was anderem und dann fragt sie gleich wieder. Oder sie weiß am Vormittag, dass wir Abend Besuch bekommen und dass wir grillen wollen und wenn ich Nachmittag wieder komme, hat sie ganz plötzlich Eintopf gekocht und weiß angeblich von nichts... Wir würden ihr ja nie was erzählen und dann ist sie eingeschnappt. Sie kommt nicht mehr raus aus ihrer Wohnung, wenn "Fremde" zu Besuch sind. Sie sitzt eigentlich nur noch den ganzen Tag vor dem Fernseher. Und obwohl sie schon seit Jahren nicht mehr kocht, zieht sie seit ein paar Wochen wieder jeden Tag ihre Schürze an, "damit sie sich beim Kochen nicht dreckig macht."
Das macht mich ziemlich traurig alles. Ich würde ihr so gerne helfen. Und ich will nicht immer so schnell, die Geduld verlieren.
Aber es ist schon besser geworden in den letzten Monaten. Ich habe einige Bücher über Demenz gelesen und habe endlich eingesehen, dass sie krank ist, es nicht ändern kann und wir es einfach akzeptieren müssen, auch wenn es sehr schwer fällt...

Aber es passieren auch schöne Dinge in der Heimat. Ich habe wieder viele meine Freunde getroffen. Dorffreunde und Schulfreunde. Alle hab ich sie endlich mal wiedergesehen!
An dem einen Wochenende waren endlich wieder mal wirklich alle Dorfjungs da. Überall sind sie hergekommen. Aus der Schweiz, aus Bayern, aus Frankfurt, aus Dresden... Wir haben die Abende gemeinsam verbracht, sind Baden gefahren und hatten eine Menge Spaß. Das war toll! Bis auf den Hornissenstich... Der war nicht so toll. Aber das ist eine andere Geschichte und tut auch gar nicht mehr weh.
Und auch die alte Schulclique war wieder mal vollständig vereint. Grillen, Mädelstag, Baden - auch hier war alles dabei. Wir waren alle beisammen. Es gab wieder mal eine Geburtstagsüberraschung. Und wir haben die gemeinsamen Stunden voll ausgekostet.
Ich genieße die Zeit mit Freunden so sehr und habe gemerkt, dass ich meine Freunde früher oft mal vernachlässigt habe. Aber das soll nie nie nie wieder passieren!
Doch irgendwie fehlt immer einer... Auf jedem Gruppenfoto, das entsteht, sehe ich eine Lücke. Immer wenn wir alle gemeinsam an einem großen Tisch sitzen, denke ich, dass eigentlich noch ein Stuhl besetzt sein müsste. Es ist schon komisch... Auch nach so langer Zeit hinterlässt er immer noch eine Lücke.

Ja und dann ich war (zwar nicht in der Heimat aber in Dresden) noch beim BOY Konzert mit Me And My Drummer als Support. Das war richtig richtig schön!
Me And My Drummer haben mich von der ersten Minuten an überzeugt.
Und zu BOY brauche ich eigentlich gar nichts sagen. So bezaubernd und wundervoll!!! Einfach großartig!!!
Ich konnte bei jedem Lied stolz mit singen und habe zwischendurch immer wieder die Augen geschlossen, weil Valeska so zauberhaft gesungen hat. Auch die Band der beiden Mädels war ganz fantastisch. Und im Gegensatz zu den Vorurteilen, dass BOY nur so ruhige Mädchenmusik macht, hat es bei manchen Liedern auch richtig gerumpst!
Ein ganz ganz toller Abend, wenn leider auch ein bisschen kurz, da BOY bis jetzt nur ein Album veröffentlicht haben und deswegen auch nicht mehr spielen konnten. Aber das war auch das einzige winzig kleine Manko.



Und dann stand er heute plötzlich vor mir... Erst dachte ich einfach nur: Och nöö, bloß weg hier! Aber dann haben wir doch eine ganze Weile gequatscht und unerwarteter Weise war das richtig angenehm. Es war irgendwie so vertraut und schön. Und ich hab mir gewünscht, dass nie etwas passiert wäre... Aber so ist das leider nicht. Und ich weiß nicht, wie das jetzt weitergehen soll. Wir werden ab und zu Kontakt haben, aber ob ich zu mehr fähig bin, weiß ich nicht... Ich weiß nicht, ob wir einfach Freunde sein und uns manchmal einfach so treffen können... Ich weiß es nicht... Aber ich weiß gerade auch gar nichts, denn das alles hat mich ziemlich überrumpelt und verwirrt... Und ich werde es wohl einfach auf mich zukommen lassen...

Montag, 6. August 2012

Für meine Cousine...

Seitdem ich dich das letzte mal gesehen hab, gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich denke ganz oft an dich und hoffe, dass es dir gut geht.
Du warst immer die große, starke und taffe Cousine. Und jetzt schau ich dich an und frage mich, woher nimmst du die ganze Kraft und Energie, die dich immer noch so herum hüpfen lässt. Ich hab Angst und mache mir große Sorgen um dich. Und ich denke, nicht nur ich habe Angst. Wenn ich in die Augen deiner Eltern schaue, sehe ich noch viel viel mehr Angst und Verzweiflung... Ihr seid, denke ich, alle am Ende eurer Kräfte... Die Stimmung und die Tränen bei unserer Verabschiedung haben alle Gefühle offen gelegt. Ich hoffe so sehr, dass alles ganz bald wieder gut wird. Aber ich weiß, dass das ganz viel Zeit, Geduld und Kraft braucht. Ich wünsche dir bzw. euch, dass euch diese Kraft und Zeit nie ausgeht!
Melde dich bei mir, wann immer du magst.
Du hast gefragt, ob es wieder mal ein paar neue Fotos aus Dresden gibt. Natürlich gibt es welche für dich und auch ein paar aus der sächsischen Schweiz!
Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft!
Ich hab dich sehr gern und drücke dich ganz fest!!!
























Schulfahrt 2012 - ein kleiner Rückblick

Auch dieses Jahr durfte ich wieder bei der Schulfahrt der FAS dabei sein.
Und auch dieses Jahr war es wieder ganz fantastisch und phänomenal!
Ich gehörte dieses Jahr zum Küchenteam und konnte so das Geschehen mal von der anderen Seite betrachten. Das war eigentlich auch mal ganz schön. Das Küchenteam läuft nicht mit den Kindern und Pädagogen mit, sonder fährt mit einem kleinen Transporter von Übernachtungsort zu Übernachtungsort und baut dort vor Ort immer das sogenannte Küchenzelt auf und bereitet alles für die Ankunft der Kinder vor. Das Küchenteam wird immer von einem Pädagogen begleitet, der mit einem weiteren Transporter und all den Sachen und Zelten auch von einem Ort zum anderen fährt. Der Pädagoge fängt dann schon mal ganz fleißig an, alle Zelte aufzubauen. Und auch ich durfte in den Genuss kommen, gefühlt tausend Zelte aufzubauen. An den ersten beiden Tagen fuhr Stefan mit dem "Pädagogentransporter" und wir sind einfach das weltbeste Zeltaufbauteam! Aber nach den ersten 8 - 9 Zelten hat man dann einfach irgendwann keine Lust mehr. Man denkt eigentlich müsste man jetzt doch bald fertig sein und dann sieht man, dass man noch nicht mal die Hälfte geschafft hat. Aber mit einem lustigen Zeltaufbaupartner kann man das überleben. Neben der Zeltaufbauhilfe kochen wir für die Kinder, beschmieren jeden Tag hunderte Schnitten mit Butter und schneiden unendlich viel Obst und Gemüse auf. Wir gehen Massen von Lebensmitteln und Getränken einkaufen und werden immer schön blöd angeguckt. Aber im Küchenteam herrscht stets gute Laune und herrliche Stimmung und da ist es egal, wie die Leute gucken.
Unsere diesjährige Schulfahrt begann am 14. Juli um 10 Uhr am Rosengarten in Dresden, von dort aus ging es dann für die Kinder, Pädagogen und Kutsche an der Elbe entlang bis zum Lößnitzbad. Dort angekommen sind die Kinder immer unglaublich glücklich, freuen sich auf ihre Zelte und die Tränen, die auf dem Weg vergossen wurden, weil man nicht mehr Laufen und lieber auf die Kutsche wollte, sind ganz schnell vergessen. Nachdem die Zelte eingerichtet sind, spielen die Kinder, toben umher und fragen unentwegt, wann es das nächste mal etwas zu Essen gibt.
Am ersten Abend dann auch schon die ersten Heimweh- und Übelkeitsfälle. Die Kinder die vor lauter Weinen und Heimweh nicht einschlafen können, sitzen noch lange mit uns am Lagerfeuer, bis sie in ihren Schlafsäcken fast eingeschlafen sind. Wir sitzen noch bis in die Nacht am Feuer und kriechen dann auch irgendwann in die Schlafsäcke, um leider viel zu wenig zu schlafen und früh von den Kindern geweckt zu werden.
Vom Lößnitzbad aus geht es dann weiter bis zur Boselspitze, von dort aus nach Niederau ins Waldbad und dann zur letzten Etappe auf den Campingplatz "Oberer Waldteich", wo wir für zwei Nächte bleiben.
Die Tage vergehen schnell, wir arbeiten uns von Mahlzeit zu Mahlzeit vor - ich hab das Gefühl die Kinder wollen und können den ganzen Tag nur essen - , das Wetter spielt einigermaßen mit - immer mal wieder Regen, aber auch relativ viel trocken und ab und zu sogar Sonne - , und die Stimmung ist einfach nur super!
Doch einen kleinen Stimmungsdrücker gibt es leider. Ich musste eher abreisen, da ich am Donnerstag Mittag meine Psychologieklausur schreiben musste. Ich kam die ganze Woche natürlich nicht wirklich zum Lernen und wollte mir auch nicht die Stimmung versauen lassen.
Denn seit über einem halben Jahr konnte ich einfach mal wieder an nichts denken! Ich habe eine Woche lang nicht geweint, war einfach mal wieder ausgelassen glücklich und habe sooo viel gelacht. Es war einfach nur ganz wundervoll!!!
Die Prüfung hat meine Stimmung dann aber doch wieder runtergezogen, da sie natürlich nicht so gut lief. Obwohl ich 2 oder 3 Wochen vor der Schulfahrt angefangen hab zu lernen und mich direkt vor der Schulfahrt auch gut vorbereitet fühlte, saß ich dann in der Prüfung und dachte: "Bitte was!?"
Anscheinend hab ich in der Woche wirklich alles vergessen können, blöder Weise aber auch das Wichtige.
Aber egal... Ich hatte eine ganz ganz wundervolle Woche und das ist das, was für mich zur Zeit zählt!!!