Dienstag, 22. Mai 2012

Die Wunden verheilen...

...aber die Narben werden für immer bleiben.
Immer und immer wieder hab ich mich gefragt, wie ich diese psychischen Schmerzen los werde. Irgendwann hab ich eine "Übergangslösung" gefunden, die für kurze Zeit den psychischen Schmerz in den Hintergrund stellte. Das war eine ziemlich blöde "Lösung", aber sie hat mir geholfen... Und das hat gezählt. Niemals hätte ich gedacht, dass ich so verletzt sein könnte und dass mich Gefühle innerlich so zerstören können. Aber man sollte niemals nie sagen. Und so lief mein Leben weiter...
Langsam verheilen alle Wunden und trotzdem werden einige von den Narben für immer bleiben, mich für immer an dich erinnern und an das was du mir angetan hast.
Ich kann es immer noch nicht verstehen. Und wahrscheinlich werde ich es auch nie verstehen. Ich weiß einfach, nicht was in deinem Kopf vorgegangen ist. Was hast du dir dabei gedacht? Was hab ich dir angetan, womit du dieses miese Verhalten rechtfertigen könntest? Und dann lässt du mich stehen, bist verschwunden aus meinem Leben und genießt umso mehr dein eigenes Leben? Wie kannst du das? Wie kannst du einfach so tun, als wäre dir das alles total egal? Du lebst einfach so weiter, liebst dein Leben und bist anscheinend richtig glücklich!? Warum kann ich das nicht? Was ist denn da schief gelaufen? Hast du nicht immer gesagt, es ist für immer!? Wir hatten eine gemeinsame Zukunft. Und jetzt? Jetzt steh ich da, weiß nichts mit mir anzufangen. Und du machst einfach weiter, als wäre überhaupt nichts gewesen. Warum? Warum musstest du das tun?
Auf all diese Fragen werde ich wohl nie eine Antwort bekommen, aber damit werde ich nun leben müssen.
Ich werde von vorn beginnen. Ich muss von vorn beginnen. Ich muss bei Null anfangen.
Aber ich werde es schaffen! Es wird sicher noch eine ganze Weile dauern, bis alles verheilt ist, aber irgendwann werde auch ich wieder aus tiefstem Herzen lachen und strahlen können.
Am Wochenende meinten meine Freunde zu mir, dass ich ihnen so schon wieder viel besser gefalle. Und ich merke auch, dass es ganz langsam und zaghaft bergauf geht. Aber ohne meine Freunde würde ich mich immer noch unter der Bettdecke verstecken und den ganzen Tag nicht aufstehen. Ich verbringe jetzt wieder oft meine Wochenende zu Hause bei meinen Eltern. Und schon die Fahrt gestaltet sich dank meinem neuen lieben Chauffeur sehr angenehm. Ich muss keine Angst mehr haben, dir im Zug über den Weg zu laufen. Ich muss nicht starr aus dem Fenster sehen und warten bis die Zeit vergeht. Ich kann mit ihm reden und wenn es nur übers Wetter ist, weil uns grad mal wieder nichts besseres einfällt. Dann guck ich meinen "Chauffeur" schief von der Seite an, verdreh die Augen, weil mich unser tolles Gesprächsthema nervt und dann müssen wir beide lachen. Die Tage zu Hause verbringe ich mit meinen Eltern, auf meiner Schaukel oder mit meiner Kamera. Ich lenke mich ab und versuche meine Gedanken auf klare und gerade Bahnen zu bringen. Ich lese viel, liege rum und mache wieder nicht das, was ich schon seit Ewigkeiten vor mir her schiebe, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, endlich damit anzufangen. Die Abende und Nächte verbringe ich mit Freunden und guter Laune. Meine Freunde lenken mich ab und machen mir immer wieder klar, dass ich endlich wieder lachen muss und eigentlich keinen Grund habe dir nachzuweinen. Und sie haben ja leider wirklich recht... Ich bin froh, dass ich mich zur Zeit wieder so wohl und geborgen fühle im Dorf. Ich bin froh, dass die Jungs dort so anders sind und gar nicht einsehen und verstehen, warum ich immer noch so oft wegen dir so miese Laune habe und weine. Sie lenken mich mit irgendwelchem Blödsinn ab und das tut gut. Hier ist es schön, aber zu Hause in der Heimat gibt es irgendwas Vertrautes, was mich glücklich macht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen