Freitag, 16. Dezember 2011

Achtung! Uni ich komme!

Oh mein Gott, war ich aufgeregt!!!
Ich war sooo schrecklich aufgeregt, als es nun wirklich hieß, dass Studium beginnt jetzt.
Ich war sooo aufgeregt, dass ich weinen musste. Ich wollte nicht. Ich wünschte mir die Schulzeit zurück. Ich wollte viel lieder wieder arbeiten gehen. Ich weinte und war total aufgelöst.
Er meinte: "Du musst doch nicht weinen! Du wirst sehen, du wirst das alles richtig gut packen und tolle neue Leute kennenlernen!"
Ja und so war es... Ich hab es gepackt und hab tolle neue Leute kenngelernt.
Und grad auch diese wundervollen "neuen Leute" sind es, die mir jetzt nach dem "Tiefschlag" wieder Kraft geben und alles Mögliche versuchen, um mich wieder aufzubauen und mich zu unterstützen wo es nur geht.
Ja, aber nun zurück zur Uni und aufhören zu heulen! Ich bin jetzt schon fast ein viertel Jahr ein studierender Student der Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtswissenschaften! Und bin sehr zufrieden mit meiner "Wahl". Noch ist alles ganz entspannt, ich hab viel Freizeit und bin keineswegs überfordert.
Meine erste Prüfungsleistung - ein Referat über Kooperation zwischen Schulsozialarbeiter und Lehrer - habe ich ganz streberhaft mit 1,0 bestanden :) Gestern habe ich mit noch ein paar anderen Studenten die Seniorentheatergruppe "Ohne Verfallsdatum" bei ihrer 2. Aufführung ihres neuen Stücks "Schulzeiten" besucht. Über diese halten wir auch ein Referat zum Thema "Altenarbeit" - was für ein grauenhafter Begriff, wie ich finde! Ach und dann darf ich noch bis Mitte März eine Hausarbeit über "Antiautoritäre Erziehung am Beispiel der FAS" schreiben - nichts leichter als das!!! Hihi komm grad aus dem Grinsen nicht raus... So leicht hätte ich mir das Studium echt nicht vorgestellt...
Mal gucken, wie es weiter geht!? Und wenn ich jetzt daran denke, dass ich vor Aufregung geweint habe, denke ich, dass ich mir da viel zu viel Stress gemacht hab - so viel Stress ist das Studium gar nicht Wert...

Und wieder war ein Jahr vergangen

Am 31. August war der letzte offizielle Tag meines FSJs.
Schon am 29. August kamen die "Neuen", um von uns eingearbeitet zu werden und dann sollte es wirklich schon zu Ende sein dieses unglaublich, unvergessliche und zauberhafte Jahr, an dem ich so gewachsen bin!? Nein!!! Denn ich durfte noch länger bleiben. Da die "Neuen" noch ein wenig unsicher waren und wir sie nicht im Stich lassen wollten, durfte ich noch eine Woche länger bleiben und weiter arbeiten. Auch meine MitFSJlerin durfte noch bleiben. Sie übernahm vorerst die EinsZuEinsBetreuung eines körperbehinderten Mädchens.
Der Abschied fiel uns so unfassbar schwer. Wir hatten nicht nur eine "Verabschiedungsfeier" sondern gleich 3! Einmal haben wir uns offiziell von den Kindern mit Kuchen verabschiedet, dann haben sich die Kinder offiziell von uns mit singen und Geschenken verabschiedet und dann mussten wir uns natürlich noch ganz doll bei allen Pädagogen bedanken und mit Kuchen und Bowle verabschieden. Und jedes mal musste ich weinen... Ich wollte es einfach nicht wahr haben, dass dieses tolle Jahr wirklich schon vorbei sein sollte. Nicht nur die Arbeit hat mich so glücklich gemacht, sondern auch alle Mitarbeiter. Sie haben mich damals, als es mir wirklich nicht gut ging, aufgefangen und so viel Kraft gegeben. Viele sind zu Freunden geworden, mit denen ich über alles reden kann und die immer für mich da sind und auffangen, wenn es grad mal wider mies läuft.
Und dann kam der wirklich und echte Tag meiner Arbeit in der FAS... Ich hatte meinen großen Rucksack mit auf Arbeit genommen, weil ich gleich nach Arbeit zum Bahnhof und ab nach Hause wollte. Die Zeit schritt schnell voran an diesem Tag und irgendwann musste ich los. Noch eine letzte Runde durch das Schulhaus, allen "Auf Wiedersehen!" sagen und alle noch einmal knuddeln. Dann stand ich in der Aula und meinte: So, jetzt muss ich los machen. Und schon liefen mir wieder die Tränen über mein Gesicht. Die Kinder waren alle so traurig und wollten mich nicht gehen lassen...
Irgendwann hatte ich es dann geschafft, hab mich überwunden und bin gegangen.

Aber natürlich war es nicht das letzte Mal, dass ich in der FAS war. Ich versuche einmal die Woche alle besuchen zu gehen, nach dem Rechten zu schauen, mit den Kindern/Pädagogen zu spielen/quatschen und den neusten Tratsch und Klatsch zu erfahren. Dadurch vermisse ich sie auch nicht so sehr. Und im Januar z.B. darf ich in der Umzugszeit der Schule die Kinderbetreuung mit übernehmen. Und ich hoffe, dass das nicht das letzte mal ist, dass ich in der FAS arbeiten bin...

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Wenn Träume von einer Sekunde auf die andere platzen und Papas weinen...

Im August ist etwas passiert mit dem wirklich niemand aus unserer Familie je gerechnet hätte...
Mein Papa ist aus der Schweiz zurück gekommen. Alles war perfekt, alles war ausnahmsweise mal komplett durch geplant, alles schien zu klappen, alle Flüge bis Weihnachten waren gebucht.
Meine Eltern hatten endlich das perfekte Haus in der Schweiz gefunden, zu Ostern nächstes Jahr sollte umgezogen werden (also Mutti und Oma hinterher), im September wollte ich hin und meinem Papa beim Umzug ins neue Haus helfen, wir wollten dann auch gleich die Renovierungsarbeiten erledigen und ein Zimmer für meine Oma einrichten, auch zu Weihnachten hatte ich schon einen Flug gebucht. Meine Mutti wollte mit meiner Oma zu Weihnachten ins neue Haus kommen, damit meine Oma schon mal gucken kann, wie es dort so ist. Ich wollte schon eher hinfliegen sozusagen als Weihnachtswichtel und das Haus festlich schmücken. Er wollte innerhalb von fünf Jahren den Anbau ausbauen, damit ich nach meinem Studium hinterherkomme.
Aber gut das hat sich alles erledigt...
Mein Papa hatte seine Wohnung und seine Arbeit gekündigt. Er wollte grad los fahren, um den neuen Arbeitsvertrag zu unterschreiben und dann klingelt das Telefon. Der neue Vermieter. Er muss den Mietvertrag zurück ziehen, die Umbaukosten sind zu hoch und das geht leider nicht. Und genau in diesem Moment brach für ihn eine Welt zusammen... Er konnte nicht mehr. Er war total platt und fertig.
Also kam er wirklich und ganz in echt zurück nach Hause.
Wir fuhren dann alle gemeinsam noch einmal in die Schweiz, um seine Sachen zu holen und vorerst ein letztes Mal gemeinsam dort Urlaub zu machen. Der Abschied war sehr sehr emotional, aber auch die ganze Woche lang war die Stimmung eher mies. Viel musste erledigt werden - Ämter, Versicherungen, Banken, etc. - Kisten mussten gepackt werden, viel mussten wir entsorgen. Und dann hieß es: So, wir fahren jetzt los... Das war schrecklich! Wir wollten nicht los und mussten es doch. Wir wollten nicht weinen und mussten es doch...
Leider geht es ihm, glaub ich, immer noch nicht so gut. Er vermisst die Schweiz sehr, er geht nicht arbeiten und versucht sich viel abzulenken.
Aber er hat mittlerweile einen neuen Traum. 2016 will er es noch einmal versuchen.
Mal gucken was bis dahin noch alles passiert...

Rückblick - Schulfahrt

Ja, die Schulfahrt war leider das letzte große "Event" während meiner Arbeit in der FAS. Aber dafür war es wirklich unvergesslich.
Am Samstag (2.Juli) trafen wir uns um 9.30 Uhr an der Schule, um die Autos und die Kutsche zu beladen. Der Wind wurde inzwischen immer stärker und die Wolken immer dunkler. Nachdem dann irgendwann alle eingetroffen waren, ging es los auf die ca. 60 km lange Tour und nach der ersten halben Stunde laufen, fing es dann auch an zu regnen - das sollte sich leider auch so schnell nicht wieder ändern...
Nach ca. 4 Stunden laufen - natürlich die ganze Zeit im Regen - erreichten wir unser erstes "Etappenziel" in Saalhausen. Unser "Küchenteam" empfing uns mit Würstchen, Brötchen, Gemüse und heißem Tee. Für die Erwachsenen gab es immer leckere "Extrawürste" (so muss das sein), weil wir fast alle Vegetarier sind. Nach der Stärkung hieß es im strömenden Regen Zelte aufbauen. Abends traten unsere Kinderchen dann noch auf dem Dorffest mit ihrem Theaterstück "Die lange Dürre" auf. Thematisch passte das natürlich gar nicht, weil es draußen die ganze Zeit regnete und die Kinder drinnen im Stück den Regen herbei riefen. Aber grade das machte es irgendwie sehr amüsant.
Nach der ersten durchregneten Nacht bauten wir früh - auch immer noch im Regen- die Zelten wieder ab und weiter ging es nach Grillenburg. Der Wettergott meinte es wirklich überhaupt nicht gut mit uns und ließ es den ganzen Tag weiter regnen. Wir entschieden, dass wir eine Unterkunft suchen mussten. Die Kinder waren trotz Regensachen alle total durchgeweicht, die Zelte waren alle matschig und die Wiesen wurden zu Seen... Nach langen Suchen und vielen Betteln bekam unser Küchenteam vom Förster einen Schlüssel zu einem kleinen Ferienhäuschen mitten im Wald. Dort war es trocken und warm! ABER dieses Häuschen war für maximal 15 bis 20 Leute ausgelegt und wir waren 60 oder 70... Dementsprechend wurde es auch sehr schnell eng, laut, muffig und heiß. Aber es war trocken und das war die Hauptsache! Abends gab es Nudeln mit Tomatensauce. Die Kinder schliefen relativ schnell ein, da sie doch alle ziemlich geschafft waren. Die Erwachsenen verbrachten den Abend am Feuer und versuchten ihre Schuhe, Socken und so zu trocknen.
Am nächsten Tag waren wir alle aufgewärmt und trocken und es ging weiter. Unser Ziel war die Talsperre Malter. Und was will man auch erwarten - es regnete wieder. Die Lauf-Kinder weichten wieder ziemlich schnell durch, die Kutschen-Kinder froren unheimlich in ihren nassen Sachen und so entschieden wir uns für den Bus und die Kutsche fuhr auf direktem Wege nach Malter und wartete nicht mehr auf die Läufer. Und dann kam auch noch eine unglaublich nette Dame und brachte die Kinder, die nicht mehr aufhören konnten zu zittern mit ihrem Auto nach Malter, weil der Bus erst in einer dreiviertel Stunde kommen sollte. In Malter wollten wir eigentlich auf dem Zeltplatz übernachten, aber wir bekamen glücklicher Weise das Gemeindehaus zur Verfügung gestellt. Dort sah der Saal dann aus wie ein Massenlager - sehr lustig anzusehen.
Das Wetter besserte sich dann aber zum Glück, trotzdem entschieden wir, nicht weiter zu gehen, da wir nicht sicher waren, ob das Wetter so bleibt und ob wir im nächsten Ort auch so eine tolle Unterkunft bekommen würden. Das Wetter wurde sogar so gut, dass wir in der Sonne liegen konnten, dass unsere Zelte trocknen konnten und dass wir in der Talsperre baden gehen konnten.
Und dort in Malter - ich weiß es noch ganz genau - bekam ich eine SMS, die mich wieder zum glücklichtens Menschen machen sollte. Ich stand grad im Küchenzelt, kochte irgendwas in den riesigen Töpfen, mein Handy summte, ich laß die SMS, musste mich setzten und weinte, weil ich nicht wusste, was ich davon jetzt halten sollte. Anscheinend war es der Startschuss für ein neues Glück mit alter (nie verloschener) Liebe... Ich wurde überglücklich und konnte endlich wieder richtig strahlen! Doch anscheinend meinen die Götter es nicht gut mit mir... Aber dazu später!
Am Donnerstag (7.Juli) hieß es dann nach zwei Nächten in Malter: Aufbruch und Heimkehr. Eine Gruppe durfte mit der Kutsche den weiten Weg fahren, die andere lief erstmal ein Stück und fuhr dann mit der Bahn. Es war an diesem Tag unglaublich heiß und ganz im Gegensatz zu den anderen Tagen waren wir an diesem Tag fix und fertig wegen der Hitze.
Irgendwann am Nachmittag erreichten wir die Schule und waren alle überglücklich unsere Liebsten wieder zu sehen, auch ich sah ihn endlich wieder...
Ja, alles in allem war diese Woche wundervoll und unvergesslich!!!

Die Aufholarbeit beginnt

Jetzt hab ich es natürlich wieder nicht geschafft regelmäßig zu schreiben, aber heute Nacht (kann zur Zeit wieder mal nicht schlafen) hab ich mir überlegt, ich will wenigstens ein bisschen was aufarbeiten und niederschreiben, was so in dem vergangenen halben Jahr passiert ist - und ich sag euch, es ist viel passiert...
Ich hoffe, dass es mich vielleicht wieder ein Stück weiterbringt, alles zu verstehen und irgendeinen Sinn in den "Geschichten" zu sehen.
Also seid gespannt, wie viel und was alles so passierte bei der Grinsekatze, die leider grad ihr Grinsen wieder einmal verliert...